Unsere Füße tragen uns ein Leben lang – sie sind die Basis für Mobilität und Stabilität. Doch Beschwerden im Fuß- und Sprunggelenksbereich können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Schmerzen, Fehlstellungen oder Einschränkungen der Beweglichkeit wirken sich nicht nur lokal aus, sondern beeinflussen oft die gesamte Körperstatik, was zu Beschwerden in Knien, Hüften oder der Wirbelsäule führen kann. Darüber hinaus beeinflusst eine Vielzahl an Krankheitsbilder die Fußgesundheit.
Seit 2008 beschäftige ich mich mit Verletzungen, Verletzungsfolgen und Erkrankungen des Fußes und Sprunggelenkes. Diese jahrelange Erfahrung an renommierten Zentren und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema setze ich ein, um Ihnen eine optimale Therapie zukommen zu lassen, um Ihnen Ihre Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zurückzugeben.
Die faszinierende Anatomie des Fußes
Der menschliche Fuß ist ein Meisterwerk der Natur. Er besteht aus 26 Knochen, 33 Gelenken und über 100 Muskeln, Sehnen und Bändern, die perfekt zusammenspielen, um Stabilität und Flexibilität zu gewährleisten. Dabei müssen Sie das Wunderwerk verbringen, uns gleichzeitig die Stabilität zum Gehen und Stehen zu bieten, aber auch anpassbar an unterschiedliche Untergründe und Belastungen zu sein.
Die Bedeutung von Fußfehlstellungen für die Gesundheit
Fußfehlstellungen zeigen sich nicht zuletzt häufig, da der Fuß sich erst mit der Entwicklung des aufrechten Ganges vom einem Greiforgan zu einem „Standorgan“ entwickelt. Die komplexe Biomechanik und die Anforderung an Dynamik und Statik machen Füße anfällig für Fehlstellungen. Neben der häufigsten Fehlstellung – dem Hallux valgus – treten auch Rückfußfehlstellungen wie ein Platt- oder Hohlfuß auf.
Der Fuß ist von zentraler Bedeutung für die Statik des gesamten Fußes, so dass Fehlstellungen auch andere Bereiche in Mitleidenschaft ziehen können.
Die Bedeutung von Allgemeinerkrankungen für die Fußgesundheit
Allgemeinerkrankungen wie Rheuma, neurologische Erkrankungen, Durchblutungsstörungen oder Diabetes haben oft erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Füße. Diese Erkrankungen können die Funktion, Stabilität und Belastbarkeit des Fußes beeinträchtigen und führen häufig zu Beschwerden, die einer spezialisierten Behandlung bedürfen.
Die Bedeutung des Fußes im Sport: Fehlstellungen, Verletzungen und Überlastungen
Der Fuß spielt im Sport eine zentrale Rolle. Er trägt das gesamte Körpergewicht, sorgt für Stabilität, Beweglichkeit und Dynamik.
Fehlstellungen, wie ein Platt- oder Hohlfuß, können die Statik des Körpers negativ beeinflussen. Im Sport verschärfen sich diese Probleme durch die erhöhte Belastung und den ständigen Bewegungsdruck.
Überlastungsschäden, wie Achillessehnenreizungen oder Ermüdungsbrüche, treten häufig bei Sportarten mit wiederholten Belastungen wie Laufen oder Tanzen auf. Diese entstehen durch eine Kombination aus Fehlstellungen, Übertraining, unzureichender Regeneration oder falschem Schuhwerk bzw. Untergrund. Nahezu 100 % aller Läufer berichten während ihrer Laufkarriere über Fußbeschwerden. Nicht selten finden sich auch zugrunde liegende fehlerhafte Bewegungsmuster oder Fehlstellungen, die therapiert werden können.
Verletzungen wie Bänderrisse, Knochenbrüche oder Sehnenverletzungen kommen ebenfalls häufig vor. Gerade in Sportarten mit schnellen Richtungswechseln oder Sprüngen, wie Fußball, Basketball oder Tennis, ist das Risiko für Verletzungen des Sprunggelenks oder Fußes erhöht und die am häufigsten verletzte Extremität.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um die Rehabilitationszeit zu verkürzen und langfristige Einschränkungen zu vermeiden.
Degenerative Veränderungen an Fuß und Sprunggelenk: Ursachen, Symptome und Behandlung
Wie bei anderen Gelenken können vor allem mit zunehmendem Alter auch an Fuß und Sprunggelenk degenerative Veränderungen auftreten. Diese Veränderungen entstehen durch den Funktionsverlust von Bändern, Sehnen und auch dem Verschleiß von Knorpelgewebe, das die Gelenkflächen schützt und Bewegungen reibungslos ermöglicht. Ein gestörter Gelenkstoffwechsel, Überlastung oder frühere Verletzungen wie Bänderrisse können den Verschleiß begünstigen.
Typische Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Betroffene berichten oft von Anlaufschmerzen nach Ruhephasen oder von Beschwerden, die sich nach längerer Belastung verschlimmern. Im fortgeschrittenen Stadium können Fehlstellungen auftreten.
Ziel meiner Behandlung ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten und die Lebensqualität zu verbessern. Dabei stehen sowohl konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, orthopädische Einlagen oder Schuhversorgungen, Injektionen (Hyaluronsäure, ACP) oder entzündungshemmende Medikamente zur Verfügung.
In der Regel kommen operative Maßnahmen erst in Betracht, wenn diese Maßnahmen erschöpft sind. In einigen Fällen kann durch eine frühzeitige Operation aber das Fortschreiten des Gelenkverschleißes aber verzögert oder verhindert werden und so ein Gelenk erhalten werden. Bei fortgeschrittenen Veränderungen kommen dann gelenkversteifende oder -ersetzende (Prothese) Verfahren in Betracht.
Eine frühzeitige Analyse bei Gelenkbeschwerden ist entscheidend, um optimal beraten zu können, wie das Fortschreiten der Veränderungen verlangsamt werden kann. Regelmäßige Bewegung, ein gesundes Körpergewicht und gezielte Prävention können helfen, die Gelenke zu entlasten und langfristig zu schützen.
Moderne Entwicklungen in der Fußchirurgie
Gerade mit modernen Therapieverfahren können Operationen vermieden oder verzögert werden. Wenn eine Operation nötig ist, oder die bessere Alternative darstellt, so ist es wichtig zu wissen, dass dank innovativer Technologien und minimalinvasiver Verfahren sich die Fußchirurgie in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Zu den modernen Ansätzen zählen:
Minimalinvasive Chirurgie:
Mit kleinen Schnitten und speziellen Instrumenten können Fehlstellungen korrigiert oder verletzte Strukturen repariert werden, was die Heilungszeit verkürzt.
Arthroskopische Verfahren:
Die Arthroskopie des Fußes und des Sprunggelenkes sind etablierte Verfahren und helfen das Weichteiltrauma zu reduzieren und damit den Heilungsverlauf zu verkürzen. Einige Operationen erlauben durch die Arthroskopie eine bessere Übersicht und damit eine bessere Versorgung. Bisher offene Operationsverfahren können z. T. durch arthroskopische Verfahren ersetzt, bzw. ergänzt werden. Dazu zählen u. a.:
- Knorpeltherapie am Sprunggelenk
- Bandrekonstruktionen am Sprunggelenk
- Erkrankungen der Achillessehne
- Versteifungen am Rückfuß
- Arthroskopien von Rückfuss- und Zehengelenken
Transcutane Techniken:
Seit einigen Jahren können Knochenschnitte am Fuß nicht nur mit einer Säge, sondern auch mit speziellen Fräsen durchgeführt werden. Hierzu sind keine großen Schnitte mehr notwendig und die Weichteile können geschützt werden, wodurch sich die Rehabilitation verkürzen kann und weniger Bewegungseinschränkungen der Gelenke zu befürchten sind. Auch einige neue Operationsverfahren sind erst durch diese neuen Verfahren möglich geworden. Erkrankungen, bei denen diese Technik angewendet werden kann, sind:
- Hallux valgus
- Hallux rigidus (Verschleiß des Großzehengrundgelenkes)
- Verformungen der Krallenzehen
- Metatarsalgie (Überlastungsschmerz unter den Zehengelenken)
- Plattfuß-Fehlstellungen
- Hohlfuß-Fehlstellungen
- Achillessehnenerkrankungen
- Arthrosen des Mittel- und Rückfußes
Gelenkerhaltende Chirurgie
Ein Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist die gelenkerhaltende Chirurgie. Häufig kann bei beginnenden Arthrosen – insbesondere des oberen Sprunggelenkes eine Versteifung oder ein prothetischer Ersatz – herausgezögert oder verhindert werden. Hierbei kann durch eine Änderung der Druckverteilung im Gelenk ein stärker geschädigter Bereich des Gelenkes entlastet werden, wodurch die Schmerzen reduziert werden können und dieser Anteil sich z. T. sogar erholen kann.
Zur Analyse der Gelenke kommen moderne Verfahren wie das MRT, belastetes CT und Ganganalyse zur Anwendung. Anhand der diagnostischen Ergebnisse können die operativen Verfahren geplant werden und sofern dies notwendig ist, computergestützt individuelle Schnittblöcke für die Korrektur angefertigt werden.
Gelenkersatz / Prothetik
Die Sprunggelenksendoprothetik hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt. Während Hüft- und Knieprothesen bereits seit den 1970er-Jahren etabliert sind, gestaltete sich die Entwicklung von Sprunggelenksprothesen schwieriger. Die komplexe Anatomie des Sprunggelenks und die hohen Belastungen durch das Körpergewicht stellten Ingenieure und Mediziner vor große Herausforderungen.
Moderne Prothesen zeichnen sich durch anatomische Passgenauigkeit, verbesserte Materialeigenschaften und innovative Operationstechniken aus. Der häufigste Grund für das Fehlschlagen von Sprunggelenksprothesen war in der Vergangenheit die Fehlplatzierung. Durch eine genaue Analyse der Deformität und eine am Computer erfolgende präoperative Planung kann diese Fehlerquelle minimiert werden. Dazu erfolgt vor der Operation ein CT der betroffenen Extremität nach einem speziellen Protokoll anhand dessen die Platzierung der Prothese optimiert geplant werden kann und dann mittels spezieller individuell-gefertigter Blöcke auf das Gelenk übertragen werden.
Dazu entwickeln sich auch die Analyse und Therapie der Behandlung von schmerzhaften Prothesen. Während in der Vergangenheit dies häufig die Versteifung des Gelenkes bedeutete, kann durch eine genaue Analyse des Problems z. B. im SPECT-CT (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37536815/ ) , in geeigneten Fällen die Prothese erhalten oder auch gewechselt (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1619998724000497) werden.
Fazit
Fuß- und Sprunggelenksbeschwerden sollten ernst genommen werden, da sie weitreichende Folgen haben können. Dank moderner Diagnostik und innovativer chirurgischer Techniken bieten wir Ihnen in unserer Praxis individuelle Lösungen, um Ihre Mobilität und Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Sprechen Sie uns an – wir sind für Sie da!